Wandrelief aus dem Palast des Tiglathpileser III., 1620/30
Museum für Kunst und Gewerbe, Sammlungsgebiet Antike
Ankaufsjahr: 1964
Inv. Nr. SHK: 246 | Inv. Nr. MK&G: 1966.130
Kalkstein, reliefiert | 77 x 57 cm | Irak (aus Nimrud)
Das Relief zeigt zwei bärtige, mit einem Schwert bewaffnete männliche Figuren in langem Gewand mit Zotteln und Mäanderbordüren. Die erste stützt die Hand auf ihr Schwert, die zweite hat die Hände ineinander gelegt. Hinter ihr sind die gefalteten Hände eines dritten Mannes zu sehen, der bei der Zersägung der ursprünglichen Platte abgeschnitten wurde. Dargestellt sind Militär- oder Zivilbeamte des Königs. Es handelt sich um einen Ausschnitt aus einer Szene, in der links der König thront oder steht, während der von rechts kommende Zug der Beamten ihm Meldung macht oder Gefangene präsentiert. Da die linke Figur ein Stirnband trägt, könnte es sich um den ranghöchsten Beamten handeln, der den Zug anführt. Unter den Figuren befindet sich eine einzeilige Keilinschrift. Nach dem englischen Forscher Peter Hulin lautet diese: „Gefangene aus dem Land Hatti“, d. h. dem Land der Hethiter, das heutige Anatolien. Der Palast Tiglathpilesers III., des letzten assyrischen Königs, wurde von Sir Austen Henry Layard (1817-1894) im Auftrag des englischen Parlaments ausgegraben. Aus diesen Grabungen stammen die assyrischen Reliefs im British Museum in London. Es ist bekannt, dass einzelne Platten damals in Privatbesitz gelangten; zu ihnen gehört auch dieses Relief.
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