Tondo mit der Büste des Apollo, 3. Viertel 2. Jh. n. Chr.
Museum für Kunst und Gewerbe, Sammlungsgebiet Antike
Ankaufsjahr: 1962
Inv. Nr. SHK: 177 | Inv. Nr. MK&G: 1962.139
Marmor, gemeißelt, gebohrt, geglättet | 63 x 63 x 32 cm | Fund in Italien, angeblich aus der Gegend von Minturno
Bei Baggerarbeiten in Minturno – zwischen Rom und Neapel gelegen – soll diese Tondobüste gefunden worden sein. Der runde Schild ist entlang der Kontur der Schultern und des Kopfes weggebrochen. Entlang der Unterkante wurde das Material abgearbeitet. Dem Kopf fehlen einige Stirnlocken. Der Jüngling lässt sich anhand des nur noch in geringen Teilen erhaltenen Pfeilköchers hinter der linken Schulter, des Umhangs (griech. chlamys) und des lockigen Haupthaars in Analogie zu anderen Darstellungen als Apollo identifizieren. Der Tondo gehört zu einer Denkmälergattung, die gerade auch im Osten des römischen Reiches verbreitet war. Solche als 'imagines clipeatae' (Bildnisse auf Schilden) bezeichneten Dekorationsstücke wurden gruppenweise nach einem fest umrissenen Programm an öffentlichen Bauten, besonders an Markthallen, angebracht und stellten üblicherweise die Angehörigen des Herrscherhauses, umgeben von Gottheiten, Dichtern und Philosophen, dar. Ihrem Stil nach wird dieser Tondo höchst wahrscheinlich im südwestlichen Kleinasien, vermutlich in Aphrodisias, entstanden sein. Für diese Annahme spricht auch die Beschaffenheit des Materials: grobkörniger, grauer Marmor, wie er aus dieser Gegend bekannt ist.
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