Hanne Darboven
Konstruktion New York, 1966–67
Hamburger Kunsthalle, Sammlungsgebiet Kunst der Gegenwart
Ankaufsjahr: 2002
Inv. Nr. SHK: 435 | Inv. Nr. HK: HD-929-49
Schreibmaschine auf kariertem Papier | 72 x 52 x 2,4 cm
Hier werden exemplarisch elf Arbeiten aus Hanne Darbovens gesamtem Frühwerk gezeigt.
Im Frühjahr 1966 reiste Hanne Darboven nach New York, wo sie schnell Kontakt zu den Künstlern der Minimal und Concept Art, besonders zu Sol LeWitt und Carl Andre, fand. Zwischen 1966 und 1968 entstanden ihre Serien Kleine Konstruktion und Konstruktion New York, die erstmals ihre grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Konzeption von Zahl und Zeit dokumentierten. Im Koordinatensystem des Millimeterpapiers setzt Hanne Darboven nach streng vorgegebenen Strukturen Kalenderdaten, eingeteilt nach Monat, Jahr und Jahrhundert, und visualisiert auf diese Weise Zeit durch geometrische Vermessungen und Quersummenrechnungen. Die Blätter aus der Serie Konstruktion New York zeigen ihre vom Quadrat aus gedachten Überlegungen zeitlicher Prozesse durch Wiederholung, Spiegelung, Umkehrung, Verdoppelung und Symmetrie, die sie dann in ein Liniensystem übertrug. Zeit als „raumbildende Figur“ (Elke Bippus) wurde zum wichtigsten Element ihrer folgenden Arbeiten.
Petra Roettig
© Hanne Darboven Stiftung, Hamburg/VG Bild-Kunst, Bonn 2023
Foto: Christoph Irrgang