Ferdinand Léger
Frau mit Katze, 1921
Hamburger Kunsthalle, Sammlungsgebiet Klassische Moderne
Ankaufsjahr: 1967
Inv. Nr. SHK: 260 | Inv. Nr. HK: HK-5111
Öl auf Leinwand | 92,4 x 65,7 cm
Seit etwa 1909 experimentierte Léger mit kubistischen Darstellungsweisen. Auch diese Komposition setzt sich aus verschiedenen geometrischen Formen zusammen: Graue Kugeln, Halbkugeln und Zylinder bilden den Körper einer Frau mit einem aufgeschlagenen Buch, die auf einem Sessel sitzt. Ihr langes Haar ist schwarz, ebenso wie die Katze auf ihrem Schoß. Um sie herum bilden Rot, Blau und Gelb farbige Akzente. Gleich einer Montage werden die anatomischen Elemente gleichrangig mit den Stillleben-Objekten und abstrakten Motiven arrangiert. Das Geometrisieren aller Figuren und Dinge sowie das Überbetonen einzelner Körperteile führen zu einer Monumentalisierung der Formen, die ebenso wie die Farbe eine autonome Ausdruckskraft erhalten. Léger verzichtete auf jeglichen Ausdruck, die Frauenfigur ist gesichtslos, roboterhaft und statisch. Die abstrakten Rohrformen, die ihren Körper bilden, verweisen eher auf die moderne Maschinenwelt als auf ein menschliches Wesen. Eine zweite, größere Fassung des Gemäldes befindet sich im Metropolitan Museum of Art in New York.
Anna Heinze
Weitere Informationen zu diesem Werk finden Sie in der
Online-Sammlung der Hamburger Kunsthalle
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Foto: Elke Walford